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Revierzentrale Gösselthal MDK
So, ein schöner, warmer Sommertag geht zu Ende, den ich zusammen mit Schwägerin und Bruder am MDK verbracht habe.
Es war ja "Tag der offenen Tür" der neuen Revierzentrale Gösselthal und da konnte ich natürlich nicht anders, als ein paar Bildchen zu machen (es hat auch keiner Gemault, dass ich einfach so da rum schleiche und Fotografiere, wie anderswo am Kanal). Dieses Boot ist das Peilschiff "Altmühl", dass immer dann ausrückt, wenn ein Schiffsführer eine Grundberührung meldet. Mit den Barthaaren wird der Grund per Echolot ganz genau abgetastet und es wird behauptet, sie würden auch die Bratpfanne, die der Skipper über Bord geworfen hat, wiederfinden. Das ist die "Revierzentrale" vom Kanal aus gesehen. Der Bach gibt dem Anwesen seinen Namen, der Gösselbach. Er kommt vom Jura herunter und hat früher 2 Mühlen betrieben und ist hier in die Sulz gemündet. Das Teil ist eine Kaplan-Rohrturbine. Mit diesen Turbinen, 5 Stück sind in jeder Schleusenstufe eingebaut, werden 125.000.000 m³ (125 mio m³) pro Jahr aus der Donau den Kanal hochgepumpt, um den Wasserverlust durch Verdunstung und Schleusung aus zu gleichen. Jede dieser Pumpen wird durch einen Motor angetrieben mit einer Leistung von 1,6 bis max. 1,76 MW. Umgekehrt arbeiten diese Turbinen auch als Generatoren und liefern pro Jahr ca. 75.000 kwh in das öffentliche Netz. Im Pumpbetrieb liefern sie pro Stück 7 m³ pro Sekunde 15 Meter hoch. Das Turbinenrad (3 Stück sind noch im Innern) hat einen Durchmesser von 1,6 m. Von hier aus wird die Wasserführung des MDK überwacht und gesteuert (nicht die Schleusen!). Zugleich wird von hieraus der Dienst der "Revierzentrale" wahr genommen. Eine Person reicht in der Regel aus, aber normal sind 2 Personen damit beschäftigt. Der Funkbetrieb ist zum größten Teil automatisiert. Computer setzen die Geschriebenen Buchstaben in Worte um, die dann über den Funk (NIF & RIS) an die Schifffahrt weiter gegeben werden. Unsere "Freunde und Helfer" waren natürlich auch vor Ort, aber nur in Kleinausgabe. Das große Boot aus Beilngries war zur Sicherung des Triatlon in Roth eingesetzt. Und so schön kann es auch am Kanal sein! |
#2
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Ach drum habe ich heute keine Entenpolizei gesehen :-)
Dachte schon ich wäre zu schnell gewesen |
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Revierzentrale Gösselthal 2. Teil
...und da wir es mal vor langer zeit hier im Forum mit den Schwimmpollern hatten, jetzt auch mal ein paar Bilder.
Das ist das Teil in seiner ganzen Größe. Es schwimmt in einer Röhre mit Schlitz zur Schleuse hin. Der Knackpunkt ist nur, dass, wenn die Schleuse voll ist, der Poller oben anstößt und zwar ca. 1,5 bis 2 Meter, BEVOR das Schleusenbecken ganz voll ist. Das hat dann zur Folge, dass beim Abwärtsschleusen so ein "Leerlauf" von eben 1,5 bis 2 Metern vorhanden ist, der mit "Seilgeben" ausgeglichen werden muss. Macht der Skipper eines Sportbootes das nicht, hängt er recht traurig an diesem Poller, bis der endlich frei schwimmt Dieses Monstrum ist ein sog. "Längskanalschieber". Der verschließt bei Bedarf den Zu- oder Abfluss aus der Schleusenkammer, es gibt mehrere davon in jeder Schleuse. Hier noch mal ein Bild der Turbine. Und an dieser Welle wird der Antriebsmotor oder Generator an geflanscht. So, zum Schluss noch etwas technisches: Jede Schleusung "verbraucht" ca. 25.000 m³ Wasser, dass sind 40% des Fassungsvermögens der Kammer. Die "Restlichen" 60% werden in Sparbecken aufgefangen und für die nächste Schleusung verwendet. Aber die 25.000 m³ müssen wieder aus der Donau heraufgepumpt werden und das kostet Geld und Energie. Darum wird am Kanal, anders als an einem Fluß, auch nur geschleust, wenn es sich "Rentiert". Ein Sportboot allein schleusen kostet einfach zu viel Energie. |
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