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Törns, Bilder, Videos Wie der Name schon sagt |
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#1
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Havel und Spree
Hallo, hier ist wieder der Anfänger. Nicht mehr blutig; nur noch normaler Anfänger. Denn so viele Schleusen und Kanäle wie ich letzte Woche absolviert habe, habe ich jetzt doch ein bisschen Übung gewonnen. Immerhin mit einem 12-t-Schiff mit 11,60 Meter Länge, dafür aber bloß 37 PS und knapp 12 km/h
Wir waren zu Viert. Der Törn ging von Ketzin über Werder, Potsdam, über die Spree nach Berlin rein, durchs Regierungsviertel, dann den Landwehrkanal zurück, die Spree zurück, an der Mündung rechts ab nach Spandau, Oranienburg, Liebenwalde, Zehdenick, Bredereiche, nach Fürstenberg, zur dortigen Locaboat-Niederlassung. Ich häng mal ein paar Fotos dran. Wenn ihr Interesse habt, wie's an der "Preußischen Donau" zugeht, poste ich die nächste Zeit immer wieder mal ein paar Bilder. Von oben nach unten: - Unser Boot, die "Eldena" vor der Übernahme in Ketzin - "Fischköpf'" - eine Installation an der Wand einer Fischräucherei in Werder - Kanuregatta in Werder - Auch Möwen brauchen Erholung - Schilderwald am Großen Zernsee - Seilfähre in Ketzin - Werder mit Kirche und Windmühle - in Werder - noch ein Haus in Werder |
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#2
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Werder an der Havel
Werder ist eigentlich eine Insel im Großen Zernsee. Die Stadt Werder ist aber längst über die Insel hinausgewachsen, da die Brücke vom "Festland" sie quasi zu einer Halbinsel macht. Der ursprüngliche Charakter der Ansiedlung ist aber auf der Insel weitgehend erhalten geblieben.
Wir haben kurz nach der Eisenbahnbrücke vor der Insel beim MSC angelegt. Mit dem Verein scheint es nicht zum besten zu stehen, denn der "Hafenmeister" oder "Platzwart" beklagte sich im Lauf des Gesprächs, dass heute nicht viel los sei und wenige seiner Clubkameraden sich aktiv an der Vereinsarbeit beteiligten. Im Internet finde ich den Club gar nicht. Wir durften für drei Stunden kostenlos liegen, wurden aber freundlich auf die Vereinskasse aufmerksam gemacht für die wir natürlich etwas daließen. Der Ort macht einen gut gepflegten Eindruck, hat zwei Kirchen, eine Windmühle, einige offenbar gute Restaurants und - sehr bekannt und beliebt - das Fischrestaurant Arielle. Dir haben einen großen Ponton, von wo aus man einen wunderbaren Blick auf die an der Insel vorbeifahrenden Wasserfahrzeuge aller Art genießen kann. Im Außenbereich ist Selbstbedienung mit Räucherfisch aus der eigenen Räucherei. Im Haus (mit großem Wintergarten) ist Restaurantbetrieb. Wir waren natürlich draußen und ließen uns den Fisch schmecken und waren davon zu abgelenkt, um zu fotografieren. In die Räucherei kann man einen Blick werfen; davor ist die zuvor abgebildete Installation aus Fischköpfen und -gerippen. Als wir da waren (14.9.), fand gerade eine Ruderregatta statt. |
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#3
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Arielle-Anleger
Wichtige Ergänzung für Bootfahrer - wie konnte ich das vergessen zu erwähnen?!
Das Fischrestaurant Arielle hat einen eigenen Anleger. Vorsichtshalber sind wir davon ausgegangen, dass für unser Fast-12-Meter-Schiff nichts mehr frei sein würde - zu Recht. |
#4
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Potsdam
Über den nördlichen Teil des Schwielowsees, an Caputh vorbei, kamen wir in den Templiner See und steuerten Potsdam an. Der abgebildete Rundturm befindet sich auf der Halbinsel Hermannswerder.
Das nächste Bild zeigt die Skyline Potsdams vom Wasser aus, mit der Nikolaikirche (auch wenn sie beinahe aussieht wie der Petersdom: sie ist protestantisch) und dem Landtag von Brandenburg. Vor der Brücke erkennt der geübte Blick des Bootfahrers das Verbotsschild für Motorfahrzeuge. Das ist die Einfahrt zur "Alten Fahrt" und laut Karte soll sich darin eine Marina befinden, die zur Übernachtung empfohlen wird. Aber wie soll man da hinkommen, wenn man gar nicht darf?? Der rechte Arm ist die Neue Fahrt und da darf man entlang schippern. Zwischen alter und neuer Fahrt ist die Freundschaftsinsel und darauf befindet sich das Inselkino in Gestalt des modern gestalteten Turms. Nachdem sich alte und neue Fahrt wieder vereinigt haben, findet sich ein kleines Hinweisschild, das lapidar besagt, dass es links zur Nordsee und rechts zur Ostsee geht. Gut zu wissen Gleich danach geht es auch schon rein - und zwar recht eng - zur Marina am Tiefen See. Dort hat die Hafenmeisterin so getan, als sei es recht ungewöhnlich, dass man da ohne telefonische Voranmeldung einfach daher kommt, aber es fand sich doch noch ein schönes Plätzchen für unsere stolze Penichette namens Eldena. Die Marina am Tiefen See verwöhnt den an Mangel gewöhnten Südbayern übrigens mit einer vergleichsweise reichhaltigen Auswahl an Mietbooten verschiedener Größen und PS-Zahlen. Zu dumm nur, dass wir bereits auf einem Mietboot daher gekommen sind Von einem in Potsdam ansässigen gemeinsamen Freund erhielten wir dann gleich noch eine abendliche Stadtführung, insbesondere durch den Park Sanssouci. Ich kannte bislang nur das Schloss Sanssouci und wusste gar nicht, dass es auch noch ein "Neues Palais" gibt, das dem berühmteren Schloss zumindestens an Größe nicht nachsteht (Bild). Zum Schloss Sanssouci gelangt man von dort erst durch einen zwei Kilometer langen schnurgeraden Weg, den man auf dem Bild sieht. |
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#5
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Potsdam Glienicker Lake Griebnitzsee Stölpchensee Kleiner Wannsee
Am 15. September starteten wir nach dem Frühstück von der Marina am Tiefen See (Potsdam). Erst wollten wir aber Proviant nachfassen und was liegt da näher wenn man in Potsdam liegt, als der Aldi-Anleger?! Angeblich der einzige Bootsanlegesteg an einem Supermarkt überhaupt, zumindestens in Deutschland - Anlegen und Einkaufen!
Nun kamen wir auch schon an die Glienicker Brücke. Noch heute sieht man, dass sie zur Hälfte zum "Westen", zur Hälfte zum "Osten" gehört (im Kalten Krieg wurden bekanntlich auf dieser Brücke Agenten ausgetauscht): der Grünton des Anstrichs ändert sich an der Brückenmitte! Während die meisten unter der Brücke durch zum (Großen) Wannsee fahren dürften (so war auch unsere Tour-Empfehlung), wählten wir einen anderen Weg: Vorbei an der Glienicker Brücke, die Glienicker Lake entlang über Griebnitzsee, Stölpchensee und dem Kleinen Wannsee in den Großen Wannsee. Diese Strecke ist sehr, sehr idyllisch. Die Geschwindigkeit ist auf 5 km/h begrenzt. Streckenweise gilt eine zeitlich wechselnde Einbahnregelung für Fahrzeuge über 2 Meter Breite. An manchen Brückendurchfahrten gilt Begegnungsverbot. (Blöd bei so komischen Bootsformen, wo man selbst durchs Fernglas nicht erkennt, ob es entgegenkommt oder vorausfährt; einmal mussten wir Rückwärtsschub geben und ein Wendemanöver fahren, um die Begegnung zu vermeiden ). Für Urlauber sind die Beschränkungen aber nicht wirklich eine Abschreckung. Die Bilder zeigen das Jagdschloss Glienicke, den Kanal vom Griebnitzsee zum Stölpchensee, und die Ausfahrt zum Stölpchensee. Im Hotel Forsthaus miete ich mich gern ein wenn ich in Berlin bin. Dort wohnt man so ruhig! Einmal habe ich mein Zimmer betreten und dachte, hier ist es so still, da kann ich ruhig für die Nacht das Fenster aufmachen. Ich wollte es gerade öffnen, doch es *war* bereits auf! Ein anderes Mal verschlief ich beinahe meinen Termin. Ich wurde erst vom Geräusch des Eintauchens eines Paddels eines vorbeifahrenden Kanus geweckt, um halb neun! Unbedingt den Wecker stellen, wenn man im Hotel Forsthaus wohnt! Geändert von berater (28.09.2014 um 12:31 Uhr). Grund: Tippfehler |
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#6
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Zehn Bilder reichen nicht, um euch den schönen Abschnitt zu zeigen; ich brauch dreizehn!
Hier noch eine Villa am Griebnitzsee, eine Villa mit beachtlich großem Privatboot am Kleinen Wannsee, und ein Blick auf das andere Ufer mit wunderschönen Bäumen am Wasser; muss einfach sein! |
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#7
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Der Große Wannsee, den wir nun durchquerten, dürfte den meisten bekannt sein. Er ist landschaftlich wunderschön und geschätzt groß wie der Tegernsee, mit vielen Segeln, so dass du gar nicht glaubst, dass du dich innerhalb der Grenzen einer Millionenstadt befindest. Die Fotos davon lasse ich jetzt weg, weil es sonst zu viele werden. An der Pfaueninsel sind wir ja nicht vorbei gekommen, da wir uns über den Stölpchensee angeschlichen haben.
In der Scharfen Lanke mussten wir natürlich eine Ehrenrunde (mit 5 km/h) drehen, da sie mein Fahrschulgewässer war im letzten Jahr. Da gibt es die Marina Lanke (relativ groß, mit Werft und Club...); die soll jetzt aber auch nicht das Thema sein. Zwischen der Scharfen Lanke und dem Stößensee verläuft die Havel an Pichelswerder vorbei schnurgerade und kanalisiert. In Richtung Norden, etwa nach der Heerstraßen-Brücke wird die Landschaft allmählich industrieller geprägt. Im Bild ein Verladekran im so genannten Südhafen. Bald erreichten wir so die Spreemündung und da wir nach Berlin rein wollten, bogen wir steuerbords ab, an den verfallenden Hallen der Deutschen Industriewerke Spandau vorbei, wo in den 20-er Jahren Motorräder ("D-Rad") und Automobile ("D-Wagen") gebaut wurden. 1933 kaufte die Auto-Union (heute "Audi") das Werk auf. Mein Vater ging dort um diese Zeit in die Lehre als Maschinenschlosser. Die Firma "DIW" gibt es dort immer noch (Binnenwerft!) und gehört zur Hegemann-Gruppe. Nun kam das Kraftwerk Reuter in Sicht, das auch schon eine jahrzehntelange Tradition hat. So schipperten wir noch eine ganze Weile auf der begradigten Spree dahin; das zieht sich doch ganz schön; Berlin ist ja eine große Stadt. Dann gelangten wir zu unserer ersten Schleuse Charlottenburg, in die wir recht bald einfahren durften nach kurzer Wartezeit, in welcher das nächste Bild entstand (Sportboot-Wartestelle). Danach fängt die Spree an zu mäandrieren (eigentlich hört sie hier damit auf, aber wir fuhren ja gegen den Strom); zunächst geht es südwärts (hier ein "Wassertaxi" an der Anlegestelle Tegeler Weg), dann ostwärts (hier die denkmalgeschützte ehemalige Maschinenhalle aus dem Jahr 1900 des Kraftwerks Charlottenburg, das als moderne Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage heute noch in Betrieb ist). Am so genannten Spreekreuz treffen der westliche Teil der Spree, der mäandrierende östliche Teil der Spree, der Landwehrkanal, sowie der Charlottenburger Verbindungskanal aufeinander. Wir folgten zunächst den Bögen der Spree - teilweise gibt es dort gar keinen Uferweg - und erreichten schließlich die Lessingbrücke. Dort war Schluss für heute. Denn: aufgrund von Baumaßnahmen und einem beschädigten Schleusentor an der Mühlendammschleuse darf die Strecke zwischen Brücke Nr. 14 (Lessingbrücke) und Mühlendammschleuse täglich von 10 Uhr 30 bis 19 Uhr nur mit UKW befahren werden. Sportboote ohne Sprechfunk müssen in dieser Zeit vor der Lessingbrücke verbleiben. Wir kamen gegen 15 Uhr an der Lessingbrücke an und erwischten noch den letzten Liegeplatz an der 24-Stunden-Liegestelle vor der besagten Brücke. (Später kam noch ein anderes Charterboot und legte neben uns an; das ging auch; die hätten anscheinend sogar länger als 24 h bleiben dürfen; an der Ufermauer sind überall Ringe eingelassen) Diese geplante Zwangspause nutzten wir selbstverständlich dazu, die Stadt unsicher zu machen und uns beispielsweise im Kabaret "Distel" in der Friedrichstraße bei einem gesellschaftskritischen Bühnenstück über die Berliner Landes- und Bundespolitik zu amüsieren. Im Bild geht gerade der Kapitän als letzter von Bord. |
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#8
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Toll! Da werde ich gleich wieder jung. In Berlin (West) bin ich von 1949 bis 1965 heimisch gewesen.
Schöne Bilder und interessanter Bericht. Weiter so! |
#9
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Servus Berater ,
Super Bericht mit tollen Bildern ..... wann faehrst du wieder los - hoffentlich bald
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#10
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Moooment! Ich bin ja noch gar nicht fertig!
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