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Törns, Bilder, Videos Wie der Name schon sagt

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  #21  
Alt 03.10.2014, 13:30
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Danke für den schönen Bericht, diese Tour haben wir heuer auch gemacht, jedoch leider nicht mit der eigenen Yacht.
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  #22  
Alt 03.10.2014, 18:59
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Wir ja auch nicht. Mit welcher Yacht habt ihr das gemacht? Bei welchem Anbieter?
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  #23  
Alt 03.10.2014, 19:38
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Wir ja auch nicht. Mit welcher Yacht habt ihr das gemacht? Bei welchem Anbieter?
Mit dem Touristenschiff. Abfahrt vor unserem Hotel Esplanade (Landwehrkanal) Dauer 4h

Kann ich nur empfehlen.
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  #24  
Alt 06.10.2014, 12:52
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Nach dem Winterlager am Störkanal Plauen /Schwerin (Werft und Winterlager) werden wir vielleicht über die Müritz, Berlin, Mittellandkanal, Weser im Frühjahr unser Boot überführen nach Achim, geplant 14 Tage. Wir haben das schon einmal in 2012 gemacht vom Störkanal, Müritz-Elde Wasserstraße Elbe, Elbe Seitenkanal, Mittellandkanal, Weser damals 11 Tage
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Grüße Gaby + Peter
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  #25  
Alt 08.10.2014, 23:36
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Standard Havel-Oder-Wasserstraße

Wo war ich stehen geblieben? Ah! - Am Spreekreuz.
Von da befuhren wir zur Abwechslung den Charlottenburger Verbindungskanal. Er ist als reiner Verbindungskanal zu Industriehäfen weniger spektakulär, aber doch auch nicht so hässlich, dass man nur auf Spundwände blicken würde.
An seinem Ende ging's nach Backbord, über den Westhafenkanal zur Neuen Schleuse Charlottenburg.

Als sich das untere Tor ganz geöffnet hatte, fuhr das Frachtschiff "Michael B" hinaus, wir lösten die Leinen und schickten uns an, die Schleuse ebenfalls zu verlassen, aber das Sportboot "Rechlin" vor uns zögerte. Ach so - das Ausfahrsignal stand ja auf Rot. Wir warteten also noch frei dümpelnd auf das Weitere. Auf einmal kam per Megafon die Ansage der Schleusenwärterin "Bitte das kaputte Sportboot an die Leine nehmen, damit die Schleuse wieder frei wird. Anschließend können Sie dann draußen reparieren oder was auch immer." - Aha. Die "Rechlin" war also anscheinend manövrierunfähig. Wir tasteten uns ran, da schickten sich die anderen an, uns ein Tau zuzuwerfen. Wir waren verwirrt. "Sollten nicht wir euch ein Seil geben?" - "Wieso? Wir dachten, Ihr könnt nicht fahren!?" - "Nö. Wir sind OK - wir dachten, Ihr könnt nicht weg!" - "Wisst ihr was?", sagte der andere Kapitän, "wir fahren jetzt einfach". Er fuhr an, in dem Moment sprang das Signal auf Grün. Die Schleusenwärterin hatte nämlich einfach vergessen, das Ausfahrsignal auf Grün zu stellen und kapierte zuerst nicht, warum wir nicht aus der Schleuse raus fuhren. Du darfst dich ja bekanntlich normalerweise nicht dabei erwischen lassen, rote Schleusensignale zu ignorieren.
Siehste: auch Profis machen Fehler. Entschuldigt hat sie sich zwar nicht...

An der Spreemündung ging's dann rechts ab nach Norden, zur Spandauer Schleuse. Danach fährt man u.A. am Katharinenhof vorbei. Dort hatte ich schon zwei Mal zu tun. Ein großer Teil des Gebäudes ist durch eine Edel-Seniorenresidenz belegt. Im Erdgeschoss befindet sich u.A. das Fischrestaurant "Raymons". Gleich benachbart ist der Spandauer Altstadthafen für Sportboote (mit Sportbootvermietung).
Weiter ging's an der Mündung des Tegeler Sees vorbei, an Konradshöhe (Bild). Hier bekommt die Natur wieder die Oberhand. Graureiher und Kormorane fühlen sich hier pudelwohl (letztere wahrscheinlich deswegen, weil die Fischer fleißig für Nachschub an Jungfischen sorgen ).

Schließlich erreichten wir den Schlosshafen Oranienburg, unser Etappenziel für diesen Tag. Der Schlosshafen wurde erst 2009 gebaut, im Zuge der Landesgartenschau. Da war offenbar Geld da in Hülle und Fülle. Nachdem das Füllhorn versiegt ist, zeigen sich allmählich erste Anzeichen von Verfall. Ausgebrannte Lampen und kaputte Seifenspender auf der öffentlichen Toilette werden wochenlang nicht ersetzt, u. dgl. Trotzdem: noch ist die Anlage sehr schick. Alles läuft per Chipkarte, die du vorher aufladen musst. Davon kommt die Hafengebühr runter, die Duschgebühr, und alles was so anfällt. Der Hafenmeister muss seine ganze Kreativität aufbringen, dass überhaupt noch was über ihn läuft. So ist an den Frischwasserschläuchen bei den Anlegestegen kein Wasserschlauch mit Adapter vorhanden. Wenn du den nicht selber dabei hast, musst du eben doch zum Hafenmeister. So schafft er es, doch einen Bargeldtransfer hinzukriegen (die Frischwassergebühr lässt er dann von seiner Karte abbuchen), in der Hoffnung, dass die Leute auf den nächsten Fünfer aufrunden lassen. Aber genug gemeckert; im Schlosshafen ist alles da was man braucht; der Ort hat alle Geschäfte die man sich wünscht und das Schloss ist prächtig. Der Schlosspark kostet Eintritt, ist aber super gepflegt und erinnert stark an den von Sanssouci. Kein Wunder, er stammt ja auch vom selben Adelsgeschlecht.
Dass ihr euch nicht wundert: der Schlosshafen ist auf manchen Karten, auch neueren Datums, nicht eingezeichnet. Irgendjemand muss da geschlampt haben, und offenbar zeichnet ein Kartenherausgeber vom andern ab.
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  #26  
Alt 13.10.2014, 22:39
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Nachdem euch das offenbar gefällt, mache ich weiter...
Das Schloss ist prächtig, habe ich gesagt, und hier ist das Beweisfoto (Panorama). Das ist eigentlich nur die Hälfte davon, die andere befindet sich im Rücken des Fotografen.
Die Havel-Oder-Wasserstraße hat zwar befestigte und begradigte Ufer und es fahren Frachtschiffe darauf, aber trotzdem ist sie eingebettet in eine super naturnah belassene Kulturlandschaft. Die beiden nächsten Bilder zeigen es.
Wunderschön naturbelassen ist auch die Marina Liebenwalde. Wenn du rückwärts in die Box einparkst, musst du ein bisschen aufpassen, denn in den Boxen sprießen Seerosen, die sich hoffentlich nicht um deine Schraube wickeln. Dafür ist an jeder Box angeschrieben, wie tief sie genau ist; es ist eben nicht einfach das ganze Becken einheitlich tief ausgebaggert.
Ich zeige euch auch noch das Rathaus Liebenwalde. Die Kirche lasse ich mal weg, sonst wird's zu viel, aber sie ist interessant. Man darf sie betreten und zwar sogar über eine schmale Treppe bis in den Dachraum.
Krewelin sieht auch nett aus...
Gegen Mittag erreichten wir Zehdenick. Wenn du da mit dem Boot ankommst, betätigst du an der Wartestelle einen grünen Hebel, und nach kurzer Zeit hebt sich die Zugbrücke! Fußgänger können immer noch überqueren, aber die Radfahrer müssen warten (oder ihr Rad oben rüber tragen). Für Kraftfahrzeuge ist sie gesperrt. Nach dem Durchfahren der Brücke ist auch gleich die direkt anschließende Schleuse bereit zur Einfahrt.
In der Marina Zehdenick - gleich nach der Schleusenausfahrt scharf rechts - darf man ein paar Stunden kostenlos liegen, zumal die Dienststunden des Hafenmeisters erst gegen Mittag beginnen. Ein gutes und günstiges italienisches Restaurant mit Fischgerichten gibt es auch direkt an der Marina. Der Ort ist recht schön mit gepflegten Gebäuden. Interessant ist ein ehemaliges Kloster, das heute eine evangelische Bildungsstätte beherbergt. Damit ich da mit einem Bild auskomme, zeige ich euch ein Modell.
Über die Templiner Wasser (Bild) erreichten wir am Abend unser Etappenziel, den Großen Kuhwallsee, wo wir uns auf eine Nacht vor Anker freuten. Vielleicht erinnert sich der Eine oder Andere, dass ich als blutiger Anfänger ein wenig Bammel hatte vor dem ersten Ankern... Ihr werdet bald erfahren, wie das ausging.
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  #27  
Alt 15.10.2014, 22:49
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Standard Ankern und dann die letzte Etappe

Die Penichette hat eine Ankerkette an einer handbetriebenen Kurbel mit Bremse. Kennt ihr wahrscheinlich. Das Problem das wir hatten: du spürst nicht, wann der Anker den Grund berührt! Ich will ja die dreifache Länge der Wassertiefe abspulen. Aber: wie tief ist das Wasser an der Stelle?
Beim Lichten hingegen spürt man schon den veränderten Widerstand beim Drehen der Kurbel. Das machten wir uns zu Nutze. Erst abspulen, dann wieder spannen bis der Widerstand zunimmt. Ab hier weiter aufholen und Windungen zählen bis der Anker wieder oben ist. Dann diese Anzahl an Windungen abspulen, von da ab dann langsamer, bis zur dreifachen Anzahl Umdrehungen. - So hat es problemlos geklappt. Aber bei Wind hätte es uns wahrscheinlich sonstwohin geblasen, ehe der Anker erneut auf Grund gelegen wäre, an einer anderen Stelle, womöglich zu nah am Ufer. Hat jemand einen anderen Tipp auf Lager?
Der Abend war herrlich. Als es dunkel war, spannte sich ein prächtiger Sternenhimmel mitsamt Milchstraße über das Firmament. Ein relativ kleiner Fleck im Süden war die einzige Lichtverschmutzung - Berlin.
Ich bin ja eher ein Frühaufsteher, und so hatte ich die seltene Gelegenheit, einen naufgang über dem Großen Kuhwallsee zu fotografieren. Der See war spiegelglatt. Noch! Denn später kräuselten wieder Boote die Oberfläche. An einem Ende befindet sich ja sogar eine Schleuse.

Weiter ging's -erst nochmal ein Stück zurück, dann anders abgebogen, über die Havel. In der Gegend gibt es ausschließlich Selbstbedienungsschleusen. Selbst ist der Schleusenwärter! Alles kein Problem. An der Sportbootwartestelle ziehst du als erstes Boot einen grünen Hebel und wartest ab. Nach Einfahrt in die Schleusenkammer (je nach Beschilderung an der rechten oder linken Seite) ziehst du wieder einen grünen Hebel, der aufgrund eines Gestänges bei jedem Wasserstand betätigt werden kann. Doch Halt! Erst umschauen, ob noch ein Boot rein will! Im Eifer kann es leicht passieren, dass man da nicht aufpasst. Wenn auf einmal einer brüllt, kannst du aber noch den roten Hebel ziehen, und der Schleusenvorgang oder die Torschließung wird noch gestoppt, falls das noch möglich ist. Ist mir aber nicht passiert. Aber Zeuge wurden wir einmal... - Im Bild ist die Schleuse Zaren zu sehen.

Um halb drei Uhr erreichten wir schließlich die Ortschaft Bredereiche. Viel ist dort nicht los, aber immerhin gibt es ein Wirtshaus mit Anlegestelle, einen Lebensmittellladen und eine Eisdiele (Straßenansicht auf dem Bild). Die Kirche ist aber ganz schick. Innen befinden sich zwei Schiffsmodelle, seit den dreißiger Jahren.

Um halb fünf erreichten wir den Stolpsee. In der Einfahrt liegt ein kleines Inselchen (Bild). Man darf aber nur rechts vorbei.

Irgendwie beginnt hier wohl die Seenplatte, denn nach dem Stolpsee kommt gleich der Schwedtsee und dann auch schon der Baalensee. Dort gingen wir nochmal vor Anker, übungshalber, und nutzten nochmal die Badeleiter. Ein Rudel Stockenten schwamm herbei, beobachtete uns genau und lachte uns auch noch aus.

Über die Schleuse Fürstenberg (für self-made skippers) und ein Stück "Schleusenhavel" erreichten wir den Röblinsee kurz vor nuntergang. An der Einfahrt steht eine verfallene größere Fabrik, deren Gelände gern verkauft werden möchte. Die Firma hat bestimmt pleite gemacht, weil die Arbeiter pausenlos aus dem Fenster auf den See geschaut haben, anstatt ihre Arbeit zu tun

Tja und am Röblinsee liegt auch die Locaboat-Niederlassung, wo ich fast fehlerlos den Kahn rückwärts um die Kurve in die Stegbox manövrierte und mustergültig nach den Regeln der Kunst festmachte (alle Leinen nochmal nachjustiert). Man will sich ja nichts nachsagen lassen...

Und nun war die Reise zu Ende; am nächsten Morgen übergaben wir den Pott an den Eigner und reisten ab.

Ich hoffe, mein Bericht hat euch gefallen. Wenn ja, gibt's spätestens im nächsten Jahr wieder mal einen.

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