Zitat:
Zitat von Der ex-Kassierer
 Hallo, ein bisschen Funktechnik gefällig?
UBI-Funkgeräte:
Benutzen UKW (Ultra Kurz Welle = VHF Very High Frequenzy). Diese Wellen breiten sich in der Regel wie das Licht aus. Das heißt, im Normalfall beträgt die Reichweite zwischen 5 und 8 Kilometer (soweit die Augen reichen), wenn kein festes Hinderniss (Berg, Haus, etc.) dazwischen ist. Die Reichweite kann größer werden, wenn bei bestimmten Wetterbedingungen die von der Antenne abgestrahlten Wellen von z.B. einer tiefhängenden, dichten Wolkendecke, reflektiert werden. Auch ein höherer Standpunkt der Antenne vergrößert die Reichweite.
SRC (Short Range Communication) Funkgeräte:
Benutzen ebenfalls UKW und unterliegen den selben Einschränkungen wie oben. Das Beispiel des aufgefangenen Hilferufs aus Venedig lag eindeutig an der vorherrschende Wettersituation und ist nicht Standard. Übrigens: Eine Erhöhung der Sendeleistung bei UKW-Geräten führt nicht zwangsläufig zu mehr Reichweite.
LRC (Long Range Communication) Funkgeräte:
Hier gibt es zwei Systeme (nur ganz grob, Einzelheiten würden zu weit führen)
1.) Kurzwellen (KW) Funk ermöglicht große Reichweiten, da die abgestrahlten Wellen von der Troposphäre reflektiert werden und so, je nach Leistung, mehrmals um den Erdball gehen können. Haben aber "Löcher" im Empfangsbereich. Es kann passieren, dass ein Empfänger in 20 km Entfernung die Sendung nicht empfängt, weil er gerade im "Funkloch" ist. Das ist der Klassische Seefunk der Neuzeit.
2.) Satellitenfunk. Benutzt Dezimeterwellen und geht gradlinig zum Satelliten, der die empfangenen Signale verstärkt und zu Empfangsstellen, auch wieder gradlinig, weiterleitet. Funktioniert durch stationäre Satelliten rund um den Globus.
Bei beiden Systemen können die Geräte via GPS gekoppelt werden und sind so in der Lage, die jeweilige Position des Funkers dem Empfänger an zu zeigen. GMDSS (Global Maritime Distress Safety System) ist ein Bestandteil davon.
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Hallo Dieter,
bis auf Einschränkung Richtig.
GMDSS hat nichts mit der Koppelung der Geräte via GPS zu tun. Es ist einfach eine Normierung verschiedener Dienste zur Beschreibung folgender Funktionen:
- Senden und Empfangen von Notalamierungen Richtung Schiff-Land
- Empfangen von Notalamierungen Richtung Land-Schiff
- Senden und Empfangen von Notalamierungen Richtung Schiff-Land
- Durchführung von Koordinierungsfunkverkehr bei Such- und Rettungsmaßnahmen
- Durchführung von Funkverkehr vor Ort bei Such- und Retungsmaßnahmen
- Senden und Empfangen von Zeichen zur Standortfeststellung (Funkortung)
- Senden und Empfangen der Maritime Safety Informationen (MSI)
- Durchführung von allgemeinem Funkverkehr
- Durchführung von Funkverkehr von Brücke zu Brücke
Das Ganze auch noch abgedeckt durch folgende Dienste
- Inmarsat
- Cospas/Sarsat
- UKW-DSC
- GW/KW-DSC
- SARTNAVTEX
Das Feature, das ein DSC Funkgerät sich die Position auch gleich von einem GPS Empfänger holt, ist gar nicht beschrieben. Im Gegenteil, das Einzige was wirklich beschrieben ist, ist die manuelle Eingabe der Positionsdaten. Diese muss alle 60 Minuten aktualisiert werden. Die manuelle Eingabe wird von jedem Controller beherrst.
Natürlich beherrschen heute allen Freizeitgeräte diese GPS-Schnittstelle, jedoch noch längst nicht alle Geräte der Berufsschiffahrt.
Die Reichweitenerhöhung des Digitalen Selektivrufs im Vergleich zum analogen UKW-Funk um den Faktor 2-3 entsteht durch die die Einschränkung auf reine Textmeldungen in Kombination mit Fehleralgorithmen des Übertragungsprotokolls.
Eine Reichweite bei normalen Bedingungen von 20-40 sm (Schiff-Schiff) ist durchaus üblich, bei guten Bedingungen noch weiter.